Innovative Technologien eröffnen zahlreiche neue Möglichkeiten für unsere zukünftige Fortbewegung. Die Mobilität der Zukunft ist jedoch nicht nur ein technologisches Thema, vielmehr ist es ein gesellschaftliches Thema. Veränderte Bedürfnisse und Verhaltensweisen fordern unser aktuelles Mobilitätsverständnis heraus. Wir laden Sie daher ein, die Mobilität der Zukunft mit uns zu gestalten: intelligent, technologieoffen und sozial gerecht.
am 28. Oktober 2020 haben unsere Expert*innen die "Gratwanderung zwischen Technologie und Transformation" intelligenter Mobilität diskutiert:
- Katja Diehl, Podcast #She drives Mobility, Mitglied im Bundesvorstand des Verkehrsclubs Deutschland (VCD)
- Klaus Göckler, Geschäftsführung cambio Oldenburg
- Prof. Dr.-Ing. Benjamin Wagner vom Berg, Geschäftsführer COSMO UG, Professor IuK-Technologien der außerbetrieblichen Logistik an der Hochschule Bremerhaven
- Dr. Norbert Korallus, Fachdienst Verkehrsplanung Stadt Oldenburg
- Yannik Duwe, Warehouse & Logistics Manager Swapfiets
- Moderation: Prof. Dr.-Ing. Axel Hahn, Bereichsvorstand Verkehr OFFIS e.V.
Einigkeit herrschte innerhalb der Diskussion darüber, dass ein weiter so in der Verkehrspolitik keine Option ist. Um wirklich lebenswerte Innenstädte zu gewährleisten muss der Blick weg von "sind genug Parkplätze vorhanden" hin zu "können sich alle Bewohner*innen frei und sicher in der Stadt bewegen" gehen. Katja Diehl hat selbst kein Auto und sieht auch keine Notwendigkeit in der Stadt eines zu besitzen. Sie regte an, sich die Frage zu stellen, ob Autos überhaupt weiterhin in die Innenstädte gehören und welchen Beitrag jede und jeder Einzelne bereit ist, für einen Verkehrswandel zu leisten. "Klar sollte uns sein, dass wir alle etwas abgeben müssen, wenn wir eine wirkliche Verkehrswende wollen." Als leidenschaftlicher Fahrradfahrer wünscht sich Klaus Göckler vor allem sichere Radwege, besonders für die Kleinen und betont, dass Carsharing das Nutzungsverhalten signifikant ändert. "Mobilität beginnt im Kopf. Wer Carsharing benutzt statt eines eigenen PKWs macht sich viel mehr Gedanken, wann wirklich ein Auto benötigt wird.". Benjamin Wagner vom Berg ist als Rollstuhlfahrer häufig auf das Auto angewiesen, da Carsharing oder ÖPNV häufig für Menschen mit Beeinträchtigung nicht nutzbar ist. "Aber wenn, dann bitte auch emissionsarm!" Intelligente Mobilität bedeutet für ihn nicht nur smart sondern auch sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltig. Er wünscht sich, dass der ländliche Raum deutlich stärker in die Betrachtung der Verkehrsplaner*innen rückt, denn "wo immer noch nur alle 2-3 Stunden mal ein Schulbus fährt ist die Notwendigkeit für Verkehrsanbindung hoch." Norbert Korallus wünscht sich zum einen mehr Bewusstsein für die Komplexität auf Planungsseite und zum anderen mehr Mut: "Wir brauchen pragmatische Lösungen, die wir auch einfach mal umsetzen. Die Holländer sind uns da in vielem weit voraus: hier wird oft für die Schublade geplant und konzeptioniert - dort wird gemacht und ausprobiert und evaluiert."
Hier finden Sie den Mitschnitt des Livestreams vom 28. Oktober 2020.